Die Seele hat keinen Turbogang
Therapie – mitten im Leben

Die moderne Psychotherapie hat vielfältige Behandlungsmodelle und Schulen entwickelt, in Kliniken findet sich daher oft ein vielfältiger und sich gegenseitig befruchtender Mix. In der Psychosomatischen Tagesklinik gibt es tiefenpsychologische („psychodynamische“), humanistische, verhaltenstherapeutische, systemisch-familientherapeutische Behandlungsangebote. Wichtig ist, dass neben den seelischen auch die körperlichen,  familiären und sozialen Aspekte einer Krankheit berücksichtigt werden.

Was bedeutet psychodynamisch und interaktionell?

Eine unendliche Zahl von Eindrücken und Sinneserfahrungen prallt täglich auf uns ein, nur ein kleiner Bruchteil kann bewusst wahrgenommen und rational verarbeitet werden. Doch auch die vielen bewusstseinsfernen, unbewussten Erfahrungen hinterlassen Spuren in unserer Psyche, insbesondere im Rahmen von Beziehungserfahrungen, die ein Mensch macht, sobald er auf der Welt ist. Ohne dass wir es merken müssen, beeinflussen diese Erfahrungen viele wichtige Aspekte unseres Lebens – wie wir uns verhalten, uns entscheiden oder unsere aktuellen Beziehungen gestalten. Deshalb verstehen wir manchmal selbst kaum, warum uns plötzlich starke Gefühle überwältigen oder wir aus heiterem Himmel in Konflikte geraten. Sich selbst besser verstehen zu lernen und mit größerer Freiheit sein Leben zu gestalten, ist ein Ziel der Therapie. Die herausragende therapeutische Wirkung geht von den persönlichen Begegnungen aus, die im Laufe der Behandlung entstehen. In ihnen können auch unangenehme Gefühle einen Raum finden und Verhaltensweisen ohne Schaden ausprobiert werden.

Was bedeutet humanistisch?

In der humanistischen Therapieschule gilt die Grundannahme, dass jeder Mensch Fähigkeiten zur Selbstheilung und zur Verwirklichung seiner angeborenen Potentiale besitzt. Daraus folgt, dass der Therapeut als echte, authentische Person in die therapeutische Begegnung geht, und sein Gegenüber als wirklich gleichberechtigt ansieht.  Die therapeutische Beziehung kennzeichnen Einfühlungsvermögen und bedingungslose Wertschätzung. Psychische Erkrankungen treten auf, wenn Menschen nicht so sind, wie sie es gern wären und wie es gut für sie ist. Anstatt jedoch Fehler oder Mängel hervorzuheben, stellt eine humanistische Haltung das persönliche Wachstum in den Vordergrund.

Was bedeutet verhaltenstherapeutisch?

Menschen lernen lebenslang, das ist eine ihrer größten und wunderbarsten Fähigkeiten. Doch auch ungünstige, krankmachende Einstellungen und Verhaltensweisen können erlernt werden. In der Verhaltenstherapie wird der Schwerpunkt auf die Erkundung solcher Probleme und Fehlhandlungen gelegt und es werden gemeinsam mit dem Patienten Übungskonzepte entwickelt, um diese fehlgelernten Denk-, Fühl-, Verhaltensweisen umzutrainieren und neu zu lernen. Da diese Vorgehensweise sehr praxis- und gegenwartsnah organisiert ist, wird sie häufig als unmittelbar anregend und hilfreich erlebt.

Was bedeutet systemisch-familientherapeutisch?

Menschen sind extrem soziale Wesen, sie haben sich immer schon in kleinen, familiären Gruppen („Systemen“) organisiert. Lebenslang beeinflusst den einzelnen Menschen das Verhalten seiner nahen Bezugspersonen. Das kann man sich in der Psychotherapie sehr effektiv zu Nutzen machen: Partner, Familienangehörige aber auch Betriebsangehörige oder andere wichtige Bezugs- und Autoritätspersonen werden zum Beispiel zu Therapiegesprächen eingeladen. Neben der Stärkung der Unterstützungsbedürfnisse unserer Patient/innen dient dies auch zur Bearbeitung störender Konflikte, Missverständnisse oder unterschiedlicher Erwartungen. Die Idee ist: manchmal leidet die ganze Familie oder ein ganzes Team und der einzelne Patient ist nur derjenige, der dieses Leiden am deutlichsten spürt und zum Ausdruck bringt. Dann macht es Sinn, die Behandlung auf das ganze System auszudehnen.

 

 

Bilder aus dem offenen Atellier

 

 

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